In nahezu allen Epochen und Kulturen hat es Geschichten von Wiederg?ngern gegeben, die nach dem Tode ihr Unwesen treiben, oder von unheimlichen Blutsaugern, die nachts aus ihren Gr?bern steigen und sich ihre Opfer unter den Lebenden suchen. Wie alle Mythen ver?ndern sich auch Vampirgeschichten stetig und passen sich dem Zeitgeist an. So gilt seit dem Erscheinen des Dracula-Romans beispielsweise Transsilvanien, das "Land jenseits des Waldes", irrt?mlich als die Heimat der Vampire. Thomas Bohn hat sich mit den Fragen, wann und weshalb das ?stliche Europa zum Refugium der Blutsauger stilisiert wurde, auf die Suche nach den Urspr?ngen des Vampirismus gemacht. Der Osteuropahistoriker folgt den Metamorphosen des Vampirs, indem er die Angst der kleinen Leute vor den Seuchenherden aufgebl?hter Leichen von der Blutsaugermetapher der Gelehrten unterscheidet. Seine Reise in die Vergangenheit zeigt, dass das Bild des Blutsaugens im lateinischen Abendland lange vor der Entdeckung der Vampire im Donau-Balkan-Raum gepr?gt wurde. In diesem Sinne rehabilitiert dieses kenntnisreiche Buch den Vampir als einen europ?ischen Mythos.
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