Die Hoch-Zeit des studentischen Korporationswesens und das Bestehen des deutschen Kolonialreichs von 1884 bis 1919 fielen zeitlich zusammen. Trotzdem hat sich bis heute weder die Kolonialgeschichtsschreibung noch die Studentenforschung eingehender mit dem Verh?ltnis von Burschenschaften als bekanntester Korporationsform und Kolonialismus besch?ftigt. Andreas Bohne ?ndert das und definiert burschenschaftliche Verb?nde als imperiale pressure groups ohne expliziten kolonialen Auftrag. Er stellt fest: Burschenschafter agierten aktiv in kolonialen Arenen - gleichzeitig stehen sie exemplarisch f?r die b?rgerlichen Rezipienten der kolonialen Agitation und Popularisierung, die bis heute nachwirkt.