Sowohl das Judentum als auch das Christentum k?nnen auf eine mindestens 1 700-j?hrige Geschichte in der Stadt K?ln zur?ckblicken. Wie kein anderes Bauwerk spiegelt die Ausstattung des Domes das ambivalente Verh?ltnis der christlichen Mehrheitsbev?lkerung zur j?dischen Gemeinde im hohen und sp?ten Mittelalter. Es entwickelte sich von Duldung und einem mehr oder weniger friedlichen Nebeneinander hin zu einer zunehmenden Ausgrenzung und offenen Feindseligkeit und gipfelte schlie?lich im blutigen Pogrom von 1349 und in der Vertreibung der Juden aus der Stadt 1424. Es finden sich Kunstwerke im Dom, die sich die j?dische ?berlieferung aneignen und christlich deuten, damit aber auch auf die j?dischen Wurzeln des Christentums verweisen. Daneben steht das durchaus nicht selbstlos erteilte Judenprivileg des Erzbischofs Engelbert von Falkenburg zum Schutz der in K?ln lebenden Juden. Vor allem gibt es aber zahlreiche offen feindselige, diffamierende und polemische Darstellungen. Sie zeugen von einem ausgepr?gten christlichen Antijudaismus, der in zahlreichen Pogromen m?ndete und eine wesentliche Quelle f?r den sp?teren Antisemitismus bildet. Auch aus dem 19. und 20. Jahrhundert finden sich im Dom neben Stiftungen, die vom regen Anteil j?discher B?rger an der Domvollendung erz?hlen, noch Bildwerke, die abwertende judenfeindliche Stereotype und Klischees wiederholen.
Die katholische Kirche f?hlt sich einer kritischen Auseinandersetzung mit diesem Erbe verpflichtet. Der vorliegende thematische Rundgang m?chte die Dombesucherinnen und -besucher ?ber diese Darstellungen und ihre Geschichte informieren und f?r die Thematik sensibilisieren.