Bereits Franz Kafka ('M??iggang ist aller Laster Anfang, aller Tugenden Kr?nung') und Igor Strawinsky ('Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen') wussten: Wer langsam geht, kommt auch zum Ziel. Zu dieser Erkenntnis ist auch der vielfach ausgezeichnete Kabarettist Matthias Egersd?rfer gelangt. Nach einer Phase radikaler Selbstentschleunigung feiert er das Ph?nomen der Langsamkeit nicht nur mit einem neuen B?hnenprogramm, sondern auch in einer mit Illustrationen von Timo Reger versehenen
Publikation.
Das Spektrum der in 'Langsam' versammelten Geschichten reicht dabei von Qualen aufgrund von Entscheidungsunf?higkeit bei der Brotauswahl ?ber unsch?ne Begleitumst?nde beim Zubereiten einer wohlschmeckenden Zucchinicremesuppe bis zur Verweigerung leichter handwerklicher T?tigkeiten im Rotlichtmilieu. Matthias Egersd?rfer bekennt: 'Ich bin von Grund auf langsam. Ich schneide Zwiebeln langsam, ich denke langsam und ich spreche in der Regel auch nicht besonders schnell. Mit einer tr?gen Wucht stemme ich mich mit meinen Texten gegen die Schnelligkeit der Welt.'
'Eins, zwei, drei im Sauseschritt / L?uft die Zeit, wir laufen mit', warnte bereits Wilhelm Busch, und auch Matthias Egersd?rfer r?t, am Morgen nicht gleich 'hineinzufahren in die Zwickm?hlen des Tages, in denen die Existenz gestreckt und gezerrt wird, bis die Knorpel knirschen', sondern erst einmal in aller Ruhe 'die Kaffeeflecken auf dem Tisch zu betrachten' und darauf zu achten und wertzusch?tzen, 'wie unerh?rt elegant sich der braune Kringel auf der Holzplatte kr?mmt.'
Dann wird vielleicht auch nicht alles gut, aber zumindest ein wenig besser.