Der Band vereint Texte zu St?dtebau und Architektur, die in den Jahren zwischen 1993 und 2022 entstanden sind. Im Zentrum steht die bauliche Gestalt von Stra?en, Pl?tzen und Orten als Auseinandersetzung zwischen ?ffentlichem Ordnungsanspruch und individueller Repr?sentation. Die Anstrengungen zu einer b?rgerlichen Baukunst im ausgehenden 18. Jahrhundert, in der das Haus als sozialer K?rper verstanden werden und zugleich freie Individualit?t garantieren soll, Inszenierungszw?nge f?rstlicher Souver?nit?t beim Bau einer Residenzstadt, Ideen der Gegenaufkl?rung im Gewand aktuellster neuer Architektur und Fragen nach einer konstruktiven Moderne bereits vor dem Beginn klassizistischer und historistischer Architekturen sind in ihrer Problematik geeignet, wesentliche Aspekte nicht nur der preu?ischen Bau- und Stadtbaugeschichte neu zu beleuchten. Das Nachdenken ?ber Poesie als wichtigstes Medium patriotischer Gedanken am Beginn des 19. Jahrhunderts, ?ber den Aushandlungsprozess einer tragf?higen Bauordnung im Berlin der Jahrhundertmitte und ?ber die bis um 1900 zur?ckreichenden Ankerpunkte des sozialistischen St?dtebaus bringt viele bisher geteilten Annahmen und Sichtweisen auf den Pr?fstand und hinterfragt diese anhand von wenig beachteten, erstmals ausgewerteten Quellen und insbesondere durch ungewohnte Querbez?ge zu Fachgebieten jenseits von Architekturgeschichte.