Unbemerkt von der ?ffentlichkeit entstanden um die Jahrhundertwende in konservativ-christlichen Milieus Europas esoterische und okkultistische Zirkel, die sich auf mystische Religionsformen des Fernen Ostens und des Islam bezogen und sich zum Ziel gesetzt hatten, die dekadente Moderne mit ihrem Individualismus und Materialismus zu bek?mpfen. In seiner gro?en und packenden Studie ?ber den "Traditionalismus" rekonstruiert Mark Sedgwick zum ersten Mal diese geheime Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts und zeigt, wie die antidemokratischen Glaubenslehren so verschiedene Zusammenh?nge wie die Theosophie, den Thule- und Runenkult der NSDAP, das Denken Mircea Eliades und Julius Evolas Theorien des fr?hen italienischen Faschismus entscheidend pr?gten. Dabei ist Sedgwicks Detektivgeschichte in unserer Zeit von erschreckender Brisanz. Nicht nur, dass sich viele Protagonisten des Traditionalismus sp?ter zu Str?mungen des Islamismus hingezogen f?hlten, die von ihnen entwickelte Denkstr?mung ist heute aus den Hinterzimmern auf die gro?e Weltb?hne ger?ckt: W?hrend der Neo-Traditionalist Alexander Dugin wichtigen Einfluss auf die antimoderne Kulturpolitik Putins hat, gilt Julius Evola als entscheidende Inspirationsquelle f?r Stephen Bannon und die Alt-Right.
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