Der Einsatz von Schm?hschriften galt als weit verbreitetes Ph?nomen vormoderner Streitkultur. Die vorliegende Publikation tr?gt dazu bei, ein neues Licht auf die Strukturen und Dynamiken fr?hneuzeitlicher ?ffentlichkeit zu werfen.
Auf der Grundlage von Kriminalakten erstellte, mikrohistorische Fallstudien zeigen, wie diese ,libelli famosi' eingesetzt und verbreitet wurden, welche Effekte sie zeitigten und wie Betroffene sich gegen die oft anonymen, ?ffentlichkeitswirksamen Angriffe zur Wehr setzten. Die Analyse verdeutlicht da?rber hinaus den Sonderstatus der Schriften im Repertoire der damaligen Mittel eines ehrbezogenen Konfliktaustrags, der bedingt war durch eine neuartige ?ffentlichkeitssensibilit?t am Beginn der Fr?hen Neuzeit, und verweist auf die Existenz einer ?ffentlichen Meinung avant la lettre.